Einige Pflanzen haben etwas ganz Besonderes an sich: Sie öffnen ihre Blüten nicht tagsüber, sondern erst am Abend. Dieses Phänomen dient dem Anlocken von nachtaktiven Insekten zur Bestäubung. Meistens wird das nächtliche Blühen mit dem Versprühen von Düften begleitet, um Insekten den Weg zu weisen. Viele nachtaktive Pflanzen gedeihen im Garten oder auf den Balkon, einige können aber auch als Zimmerpflanze erstaunen. Wichtig ist es, die nachts blühenden Pflanzen nicht ins Schlafzimmer zu stellen, da die intensiven Gerüche den Schlaf stören können. Wir stellen die schönsten Nachtblüher für drinnen und draußen vor, zu beachten ist allerdings, dass diese nachts erstrahlen und tagsüber mit geschlossenen Blüten eher unscheinbar aussehen können.
Mondwinde (Ipomoea alba)
Die Mondwinde stammt aus dem tropischen Amerika und gehört zu der Familie der Windengewächse. Sie ist eine Kletter- und Rankpflanze, die oftmals im Kübel im Garten kultiviert wird, dabei findet sie als Zimmerpflanze auch ihren Platz, denn Temperaturen dürfen für sie nicht unter 15 Grad fallen und überwintern muss die Pflanze im Warmen. Besonders schön ist die Pflanze, da sie nachts ihre weißen Blüten öffnet, welche kleinen Monden ähneln. Ein intensiver Duft geht nachts von den Blüten aus, um nachtaktive Schmetterlinge anzulocken. Die kletternde Pflanze kann bis zu 6 Meter hoch werden, sie benötigt dafür aber eine Rankhilfe.
Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis)
Die Gemeine Nachtkerze gehört zu der Familie der Nachtkerzengewächse und ist eine zweijährige Pflanze, die als Dekorative- oder Heilpflanze im Garten oder auf dem Balkon wachsen kann. Für die aus Nordamerika stammende Pflanze ist es ab Mitte Mai draußen warm genug, sie benötigt einen sonnigen und warmen Standort. Die Blütezeit der Nachtkerze geht von Juni bis September, das Besondere ist, dass die leuchtend gelben Blüten sich erst abends öffnen und dieser Prozess sehr schnell passiert. Ein Duft wird erst bei der vollständigen Öffnung versprüht. Sie bestäuben sich mit der Hilfe von Schmetterlingen selbst. Am nächsten Tag sind die Blüten orange verblüht. Die krautige Pflanze kann bis zu 2 Meter hoch werden. Da die Wurzeln sehr tief sind, braucht man für den Balkon einen großen Pflanztopf. Die Gemeine Nachtkerze sollte frostfrei überwintert werden.
Königin der Nacht (Selenicereus grandiflorus)
Die Königin der Nacht gehört zu der Familie der Kakteengewächse und ist aufgrund ihrer weißgelben Blüten besonders spektakulär. Erst nach mehreren Jahren beginnt die Pflanze zu blühen, jede Blüte öffnet sich nur eine Nacht im Jahr und ist am Morgen verblüht. Im Zeitraum von Juni bis August macht sie dies, da sie in ihrer südamerikanischen Heimat nachts tropische Fledermäuse anlocken möchte. Hier wird sie als pflegeleichte Zimmerpflanze gehalten, die ganzjährige Temperaturen unter 15 Grad und ausreichend Licht benötigt. Wenn sie eine Kletterhilfe hat, wächst sie aufrecht, ansonsten kriechend.
Taglilie (Hemerocallis)
Taglilien gehören zu der Familie der Affodillgewächse und kommen aus Ostasien. Einige Arten der Taglilie, nämlich die Zitronen-Taglilie (Hemerocallis citrina) und die Hohe Taglilie (Hemerocallis altissima), sind nachtaktiv. In der Blütezeit von Mitte Juli bis Mitte August öffnet die Pflanze am Abend ihre gelben Blüten. Die Taglilie blüht dann die gesamte Nacht bis am darauffolgenden Tag die Blüten verwelken. Die Taglilien sind nachtaktiv, da sie ihre Bestäuber, die Nachtfalter, anlocken wollen. Die Pflanze kann bis zu 1,5 Meter hoch werden.