Mit der teilweisen Legalisierung von Cannabis in Deutschland ab dem 1. April 2024 gewinnt der Cannabisanbau immer mehr an Beliebtheit. Denn obwohl der Konsum und Besitz von bis zu 50 Gramm nun legal sind, kann man Weed in Deutschland nicht einfach kaufen. Lediglich über Anbauvereine oder Cannabis Social Clubs zu beziehen, stellt einige Konsument*innen vor die Frage, ob es sich lohnt, Cannabis zum Eigenbedarf selbst anzubauen. Diese Anleitung richtet sich an Anfänger*innen und klärt die wichtigsten Fragen rund um den Anbau von Cannabis.
Was ist ab April 2024 beim privaten Anbau von Cannabis erlaubt?
Gemäß dem neuen Cannabisgesetz sind erwachsene Personen befugt, bis zu drei weibliche, blühende Pflanzen pro Person anzubauen. Geerntet werden darf nur zum Eigenkonsum und nicht zur Weitergabe an andere. Gemäß dem neuen Gesetz ist nicht nur der Anbau drinnen erlaubt. Es ist auch erlaubt im Freien anzubauen, solange es auf dem eigenen Grundstück stattfindet, welches nicht für andere zugänglich ist.
Im Gesetz wird zudem klargestellt, dass sich die legale Besitzmenge auf 50 Gramm getrocknetes Cannabis bezieht (im öffentlichen Raum dürfen maximal 25 Gramm mitgeführt werden). Wie viel Cannabis darf also angebaut bzw. geerntet werden? Geht man davon aus, dass Cannabis bei der Trocknung 80% seines Gewichts verliert, ist somit eine Ernte von knapp unter 300 Gramm von insgesamt drei Pflanzen möglich.
Cannabis Indoor oder Outdoor anbauen?
Die Entscheidung, ob Du Cannabis indoor oder outdoor anbauen möchtest, hängt von verschiedenen Faktoren ab und ist manchmal gar nicht so leicht. Indoor-Anbau ermöglicht eine bessere Kontrolle über Umweltbedingungen wie Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit, was zu höheren Erträgen führen kann. Denn Deine Cannabispflanzen wachsen hier in einer Growbox.
Outdoor-Anbau hingegen ist oft kostengünstiger und erfordert weniger Ausrüstung, bietet aber weniger Kontrolle über Umgebungsbedingungen und ist anfälliger für äußere Einflüsse wie Wetter oder Schädlinge. Beim Anbau im Freien besteht außerdem die Schwierigkeit, dass Du den geeigneten Standort mit den richtigen Lichtverhältnissen finden musst und diesen eventuell nicht auf Deinem Balkon oder in Deinem Garten vorfindest.
Vorbereitung für den privaten Anbau: Das brauchst Du
Bevor Du mit dem Cannabisanbau beginnst, benötigst Du einige grundlegende Materialien und Ausrüstungen. Dazu gehören:
Cannabis Samen für Anfänger:
Samen oder Stecklinge für den Eigenanbau können legal aus EU-Mitgliedsstaaten eingeführt oder online bestellt werden. Alternativ können sie in Cannabis Social Clubs oder Anbauvereinigungen bezogen werden, auch wenn man kein Mitglied ist.
Erde:
Hochwertige Erde ist entscheidend für das Wachstum gesunder Cannabis-Pflanzen. Achte darauf, eine Erde zu wählen, die reich an Nährstoffen ist und eine gute Drainage bietet.
Beleuchtung:
Indoor-Anbau erfordert künstliche Beleuchtung, um das Wachstum der Pflanzen zu unterstützen. LED-Lampen sind eine beliebte Wahl, da sie effizient sind und das volle Lichtspektrum bieten, das für das Wachstum von Cannabis-Pflanzen benötigt wird. Hier erfährst Du, wie Du günstige Pflanzenlampen findest!
Töpfe:
Wähle Töpfe oder Behälter, die groß genug sind, um den Wurzeln Deiner Pflanzen ausreichend Platz zum Wachsen zu bieten. Beginne allerdings mit kleinen Anzuchttöpfen.
Nährstoffe durch Dünger:
Cannabis-Pflanzen benötigen eine ausgewogene Versorgung mit Nährstoffen, um gesund zu wachsen und hohe Erträge zu erzielen. Wähle einen hochwertigen Flüssigdünger, dieser wirkt besonders schnell. Mehr zur richtigen Düngung Deiner Cannabispflanze erfährst Du hier.
Schritt für Schritt Anleitung: Die verschiedenen Phasen beim Cannabis anbauen
Generell sind Cannabispflanzen robust, sie wachsen schließlich auch wild. Wer jedoch gute Erträge haben möchte, sollte Ahnung davon haben, was er tut. Denn der Anbau von Cannabis durchläuft mehrere Phasen, die jeweils spezifische Anforderungen mit sich bringen. Hier eine Übersicht über die wichtigsten Phasen:
Keimung:
Beginne damit, Deine Cannabis-Samen zum Keimen zwischen feuchten Papiertüchern zu legen. Sobald die Samen gekeimt sind und Wurzeln entwickeln, kannst Du sie in die vorbereiteten Anzuchttöpfe pflanzen. Sorge für ausreichend Licht, damit die Pflanzen sich gesund entwickeln. Wenn der kleine Topf nach einigen Wochen durchwurzelt ist, kannst Du Deine Pflanze in einen größeren Topf setzen.
Wachstumsphase:
In dieser Phase konzentriert sich das Wachstum der Pflanzen hauptsächlich auf die Entwicklung von Blättern und Stielen. Stelle sicher, dass Deine Pflanzen genügend Licht, Wasser und Nährstoffe erhalten, um gesund zu wachsen. Die Anwendung eines Stickstoffdüngers ist hier von Vorteil. Während dieser Phase wird empfohlen, den Pflanzen mindestens 18 Stunden Licht pro Tag zu geben. Einige Züchter verwenden sogar 24 Stunden Licht pro Tag, um das Wachstum zu maximieren.
Die wichtigste Anleitung beim Cannabis Anbau: Blütephase einleiten
Sobald Deine Pflanzen ausreichend gewachsen sind, können sie in die Blütephase eintreten. Diese wird durch weniger Licht eingeleitet: Die Lichtzeit wird auf 12 Stunden pro Tag verkürzt. Nur so können sich die Blütenstände bilden und die Cannabinoide produziert werden.
Ernte und Trocknung:
Wenn Deine Pflanzen reif sind und die Blütenstände sich vollständig entwickelt haben, ist es Zeit für die Ernte. Schneide die Pflanzen vorsichtig ab und entferne überschüssige Blätter. Anschließend trockne die Blüten langsam in einem gut belüfteten Raum, bis sie eine geeignete Trockenheit erreicht haben. Fertig ist Dein eigenes Cannabis!
Fazit zum Cannabis Anbau in Deutschland
Der private Anbau von Cannabis in Deutschland bietet Konsument*innen mit richtiger Anleitung eine spannende Möglichkeit, hochwertiges Cannabis für den Eigenbedarf anzubauen. Indem Du die richtigen Materialien, wie z.B. hochwertige Dünger verwendest und die gesetzlichen Bestimmungen beachtest, kannst Du erfolgreich Cannabis-Pflanzen anbauen und eine reiche Ernte erzielen. Viel Erfolg beim Anbau!
